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Leutnant i.R. Burgschauspieler Richard EYBNER

Richard EYBNER als Fähnrich
Richard EYBNER als Fähnrich bzw. Kadett, gezeichnet von seinem Kameraden Lothar LYSAKOWSKI, mit welchem er am 15. Juni 1916 in Gefangenschaft geriet. Ansichtskarte aus der Sammlung JUSTER - Beim Klick auf das Bild öffnet sich ein neues Fenster mit einer grösseren Darstellung des Bildes!

Richard EYBNER wurde am 17. März 1896 in ST. PÖLTEN als Sohn des späteren Bürgermeisters von ST. PÖLTEN, Otto EYBNER, geboren und starb in WIEN am 20. Juni 1986
Sein Vater, Otto EYBNER, geboren am 6. Februar 1856, hatte nach seiner Ausbildung zum Kaufmann in WIEN am Bosnienfeldzug 1878 als Leutnant eines ungarischen Infanterieregimentes teilgenommen, bevor er das elterliche Unternehmen in ST. PÖLTEN übernahm. Ab 1885 war er Mitglied der ST. PÖLTNER Gemeindevertretung, ab 1905 als Vizebürgermeister tätig und übernahm 1908 den Posten des Bürgermeisters, welchen er bis zu seinem Tod am 23. Februar 1917 innehatte. In dieser Funktion war er sowohl bei den 100 Jahrfeiern der Kopaljäger in VIGO DI FASSA vom 17. bis 18. August 1913 bei den ST. PÖLTNER Jägern[1], als auch im ersten Weltkrieg vom 23. bis zum 27. März 1916 auf Truppenbesuch in den Schützengräben der Kopaljäger.[2]

Bürgermeister von ST. PÖLTEN, Otto EYBNER, auf Besuch an der Front 1916
Bürgermeister von ST. PÖLTEN, Otto EYBNER (in Zivil), auf Besuch an der Front dahinter der Bataillonskommandant Mjr. BUSSCHE sowie Kadett Richard EYBNER. ROST A. S 264, Abbildung 59 - Beim Klick auf das Bild öffnet sich ein neues Fenster mit einer grösseren Darstellung des Bildes!

Sein Sohn Richard folgte den Spuren seines Vaters und besuchte die Handelsakademie in WIEN, absolvierte seine Ausbildung als Einjährig Freiwilliger und war 1914 als Kadett bei den Kopaljägern eingeteilt. Am 15. Juni 1916 kam es zum Rückzugsgefecht von RUDNIA/IWANIE PUSTE[3]. Im Zuge einer allgemeinen Rücknahme der Front mussten auch die Kopaljäger ihre Stellung verlassen. Am linken Flügel der Stellung hielt die MG Abteilung unter Leutnant ERHART sowie der Zug des Kadetten EYBNER die angreifenden Russen solange in Schach, bis die Rückwärtsbewegung des Bataillons abgeschlossen werden konnte. Allerdings war die Rückzugslinie dieser Abteilungen abgeschnitten und so gerieten Leutnant ERHART und die verbliebenen 4 Mann seiner MG Abteilung, Kadett EYBNER sowie die Kadettaspiranten Erich PETERSON und Lothar LYSAKOWSKI, sowie EYBNER´s Zug, insgesamt ca. 35 Mann in Gefangenschaft. Das Bataillon verlor an diesem Tag insgesamt 2 Tote, 48 Verwundete und 226 Vermisste (inklusive der Gefangenen sowie weiterer Gefallener)[4].

Richard EYBNER blieb bis zu seiner Rückkehr als Austauschinvalider am 4. Juni 1918 in russischer Gefangenschaft. Im „Rechtfertigungsverfahren“ bei der Ersatzkompanie in ST. PÖLTEN wurde er kommissionell als gerechtfertigt erkannt[5]. Wann genau seine Beförderung zum Leutnant (in der Reserve) erfolgte, ist leider nicht dokumentiert, bis zur Rangliste 1918 wurde er noch als Fähnrich (Kadett) geführt. 1919 erhielt Richard EYBNER für seine Leistungen am 15 Juni 1916 die silberne Tapferkeitsmedaille 1.Klasse, hier wird er bereits als Leutnant in der Reserve geführt[6]. Nach dem Krieg war Richard EYBNER vorerst als Bankangestellter und Fremdenführer tätig, bevor er ab 1927 als Kabarettist das komische Bühnenfach ausprobierte und 1929 bis 1930 das Max-Reinhard-Seminar besuchte. Ab 1931 (bis 1972) gehörte er zum Ensemble des Wiener Burgtheaters[7]. Nach dem zweiten Weltkrieg begann parallel zu seinem Bühnenengagement seine filmische Karriere, meist im komischen Fach, welche ihn mit allen damaligen österreichischen Filmgrößen zusammenbrachte. In seiner Filmographie werden zwischen 1931 und 1965 derzeit 60 Filme gelistet.

Richard EYBNER als Fähnrich
Richard EYBNER als Kaiser im Steireranzug, welchen er auch mit Vorliebe bei seinen Sommerurlauben in Bad Aussee trug – daher auch das charakteristische „Ausseer-Furchenleibl“ als Weste unter dem Rock mit dem Stoffriegel über dem „Bindl“-dem Krawattenhalstuch. Zeitungsfoto mit Original Autogramm Richard EYBNERs, Sammlung ECKEL - Beim Klick auf das Bild öffnet sich ein neues Fenster mit einer grösseren Darstellung des Bildes!

Neben seinen diversen auch politischen und sozialen Nebentätigkeiten zählte der spätere Professor Richard EYBNER aber auch zu den treuesten Anhängern der ersten Träger der Tradition der Kopaljäger in der 2. Republik, dem Panzergrenadierbataillon Ausbildung 11 welches 1975 zuerst zum Bereitschaftsbataillon Jägerbataillon 11 wurde und dann als Milizbataillon in das Landwehrstammregiment 33 eingegliedert wurde. Gemeinsam mit der Schwester des im ersten Weltkrieg gefallenen Kopaljägeroffiziers Friedrich KOLINEK[8] , Frau Direktor Hilde WOTYPKA-KOLINEK der „Regimentstante“ des Landwehrstammregimentes 33 in MAUTERN, welche stellvertretend für das Jägerbataillon 11 die Tradition der Kopaljäger weiterführten, nahm er jede Gelegenheit wahr, in der Wachau an Ausrückungen und Festveranstaltungen teilzunehmen. So wird noch heute von seinem Auftritt in MAUTERN bei einem Umzug des Regiments von der Nibelungenhalle zur Kaserne in k.u.k. Uniform berichtet, welche die Regimentsschneiderei der 33er für ihn auf Kosten von Fr. Direktor WOTYPKA-KOLINEK anfertigte. Am 20. Juni 1986 verstarb Richard EYBNER in WIEN als einer der letzten Kopaljäger des 1. Weltkrieges und wurde in einem Ehrengrab am Döblinger Friedhof in WIEN beerdigt. Zu seinen Ehren wurde ein Denkmal im Richard-EYBNER-Park (Wien 19, Silbergasse/Billrothstraße) errichtet. Sein Ehrenring der Kopaljäger des 1. Weltkrieges wird heute als „Richard Eybner Zehnerjägerring“ an die jeweiligen Kommandanten des Jägerbataillons Niederösterreich KOPAL verliehen.

 

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